Katharina Reh über zirkuläres Wirtschaften

»Die Transformation zur zirkulären Wirtschaftsweise ist wesentlich für die zukunftsfähige Ausrichtung des europäischen und globalen Wirtschaftssystems«

Vier Fragen an...

Katharina Reh leitet die Abteilung Kreislaufwirtschaft am Institutsteil Sulzbach-Rosenberg des Fraunhofer UMSICHT. Ihr wissenschaftlicher Schwerpunkt liegt auf der Erstellung von Abfallwirtschaftsstrategien und -konzepten sowie der Datenerhebung zu Abfällen.

Was bedeutet zirkuläres Wirtschaften? Wie können CIRCONOMY® Hubs dazu beitragen? Wie soll es in Zukunft mit der Initiative weitergehen? Und welchen Mehrwert bringt die Arbeit in CIRCONOMY® Hubs? In der Rubrik »Vier Fragen an...« interviewen wir regelmäßig Beteiligte der CIRCONOMY® Initiative. Heute mit Katharina Reh. Sie leitet die Abteilung Kreislaufwirtschaft am Institutsteil Sulzbach-Rosenberg des Fraunhofer UMSICHT.

(1) Was bedeutet zirkuläres Wirtschaften für Sie?

Die Transformation zur zirkulären Wirtschaftsweise ist wesentlich für die zukunftsfähige Ausrichtung des europäischen und globalen Wirtschaftssystems. Die Realisierung erfordert in hohem Maße interdisziplinäre und langfristige Kooperationen. Mein persönlicher Fokus liegt dabei auf der Entwicklung und Realisierung von nachhaltigen Rohstoffkreisläufen.

(2) CIRCONOMY® Hubs sind eine neue Infrastruktur für zirkuläres Wirtschaften. Wie können Sie bzw. wie kann Ihr Institut dazu beitragen?

Am Institutsteil Sulzbach-Rosenberg vom Fraunhofer UMSICHT arbeiten wir an der Energie- und Rohstoffwende. Die technische Kernkompetenz liegt bei thermochemischen Prozessen, mit denen wir sowohl regenerative Energieträger wie nachhaltige Kraftstoffe und Wasserstoff erzeugen, als auch Rohstoffe aus komplexen High-Tech-Produkten oder organischen Reststoffen zurückgewinnen. Darüber hinaus arbeiten wir an Konzepten und Strategien für die Circular Economy sowie Technologie- und Nachhaltigkeitsbewertungen. 

(3) Im Jahr 2023 sollen CIRCONOMY® Hubs in die Umsetzung gehen: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Für den CIRCONOMY® Hub Circular Carbon Technologies haben wir bereits eine Anschubfinanzierung vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie erhalten. Mit dieser Starthilfe arbeiten wir an zwei Fachprojekten und an der Konzeption des Hubs. Wir wünschen uns, dass der Hub im Anschluss verstetigt wird und wir dann gemeinsam mit KMU und Großunternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen die Transformationsprozesse der Energie- und Rohstoffwende voranbringen können. 

(4) Welcher Mehrwert erwartet Fraunhofer-Partner, die in CIRCONOMY® Hubs mitarbeiten?

CIRCONOMY® Hubs werden interdisziplinäre und langfristig angelegte Kooperations- und Netzwerkplattformen mit systemischem Ansatz. Es wird einen klaren Fokus auf Demonstration und Anwendung geben, alles mit dem Ziel, praxisbezogen und nachhaltig zirkuläres Wirtschaften zu ermöglichen.