»Die Struktur der CIRCONOMY® Hubs ermöglicht die Entwicklung ökologisch und ökonomisch tragfähiger Lösungen für die Circular Economy«
Vier Fragen an...
Was bedeutet zirkuläres Wirtschaften? Wie können CIRCONOMY® Hubs dazu beitragen? Wie soll es in Zukunft mit der Initiative weitergehen? Und welchen Mehrwert bringt die Arbeit in CIRCONOMY® Hubs? In der Rubrik »Vier Fragen an...« interviewen wir regelmäßig Beteiligte der CIRCONOMY® Initiative. Heute mit Karl-Anders Weiß vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE.
(1) Was bedeutet zirkuläres Wirtschaften für Sie?
Die Situation, in der sich unsere Gesellschaft heutzutage befindet, führt uns die anstehenden Herausforderungen deutlich vor Augen. Insbesondere die Endlichkeit der verfügbaren Ressourcen und die Sicherung der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit unseres Handelns erfordern grundlegende Veränderungen. Circular Economy ist ein unabdingbares Element, um unabhängig von den planetaren Grenzen und Verfügbarkeiten von Rohstoffen zu wirtschaften. Das Denken und Gestalten von Produkten im Kreislauf bietet uns außerdem die Möglichkeit, Abfall zu vermeiden.
(2) CIRCONOMY® Hubs sind eine neue Infrastruktur für zirkuläres Wirtschaften. Wie können Sie bzw. wie kann Ihr Institut dazu beitragen?
Die CIRCONOMY® Hubs greifen die Erkenntnis auf, dass der Wandel hin zur Circular Economy nicht durch einzelne Marktteilnehmer erreicht werden kann, weder in Industrie noch in Forschung oder Gesellschaft. Nur durch gemeinsames Handeln können die nötigen Lösungen entwickelt und dann auch umgesetzt werden. Die Hubs sollen hierfür zentrale offene Plattformen bieten und die Interessengruppen vernetzen und gemeinsame Entwicklungen unterstützten.
(3) Im Jahr 2023 sollen CIRCONOMY® Hubs in die Umsetzung gehen: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Wir wünschen uns einen offenen und kooperativen Umgang miteinander. Die Hubs sollten individuelle Entwicklungsmöglichkeiten erhalten und dennoch von einer übergeordneten Idee getragen werden. Die gemeinsame Initiative, welche sich in den Vorläuferprojekten herausgebildet hat, sollte weiter fortgeführt werden. Hierfür wäre eine institutionalisierte Unterstützung sehr wünschenswert, um die Realisierung der Hubs zu ermöglichen und die Zusammenarbeit der interessierten Partner in Pilotprojekten zu fördern.
(4) Welcher Mehrwert erwartet Fraunhofer-Partner, die in CIRCONOMY® Hubs mitarbeiten?
Die Struktur der einzelnen CIRCONOMY® Hubs, die gezielt die Bedürfnisse und Struktur einzelner Branchen adressieren und für interessierte Partner aus allen Stufen der Wertschöpfung offen sind, ermöglicht die Entwicklung von ökologisch und ökonomisch tragfähigen Lösungen für die Circular Economy. Die Struktur erlaubt eine flexible, agile und zielorientierte Zusammenarbeit mit engagierten Partnern innerhalb der Hubs. Sie vereint somit die Vorteile von klassischen Forschungsprojekten mit denen agiler Entwicklungsvorhaben. Daneben bietet besonders die Vernetzung der unterschiedlichen Stakeholder und der Zugang zu interdisziplinärer Expertise über den gesamten Lebenszyklus eines Produktes hinweg enorme Potentiale für neue technische Lösungen und Geschäftsmodelle.