Dr. Andrea Gassmann, Dr. Gert Homm und Dr. Emanuel Ionescu über zirkuläres Wirtschaften

Das Fraunhofer IWKS trägt mit Technologieentwicklung und Beratungsleistungen zur Initiative CIRCONOMY® bei

Dr. Andrea Gassmann
Dr. Andrea Gassmann war stellvertretende Institutsleiterin des Fraunhofer IWKS.

Was bedeutet zirkuläres Wirtschaften? Wie können CIRCONOMY® Hubs dazu beitragen? Wie soll es in Zukunft mit der Initiative weitergehen? Und welchen Mehrwert bringt die Arbeit in CIRCONOMY® Hubs? In der Rubrik »Vier Fragen an...« interviewen wir regelmäßig Beteiligte der CIRCONOMY® Initiative. Dieses Mal mit Dr. Andrea Gassmann, Dr. Gert Homm und Dr. Emanuel Ionescu vom Fraunhofer-Einrichtung für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS

(1) Was bedeutet zirkuläres Wirtschaften für Sie?

  • Materialien und Produkte auf eine möglichst lange Nutzungsdauer auslegen, Produktlebenszyklen verlängern
  • Design for Circularity für Materialien und Produkte
  • Überführung von Abfallstoffen/Nebenprodukten/Altprodukten in neue Produkte »Waste to products« in wirtschaftlicher Art und Weise
Dr. Emanuel Ionescu
Dr. Emanuel Ionescu ist stellvertretender Institutsleiter des Fraunhofer IWKS.

(2) CIRCONOMY® Hubs sind eine neue Infrastruktur für zirkuläres Wirtschaften. Wie können Sie bzw. wie kann Ihr Institut dazu beitragen?

  • Technologieentwicklung:
    • Rückgewinnung von qualitativ hochwertigen (gemäß Anforderungsprofil im Produkt) sekundären Wertstoffen (metallisch, anorganisch, organisch) aus komplexen Stoffströmen (z.B. Elektroschrott, Altbatterien, Kunststoffabfälle, Reststoffen der Lebensmittelindustrie)
    • Materialdesign/Materialsynthese z.B. Legierungsentwicklung und funktionalisierte Hemicellulosen
  • Beratungsleistungen:
    • Konzeptentwicklung z.B. für Rücknahmesysteme für Kreislaufführung
    • Prozessmodellierung
    • Nachhaltigkeitsbewertung
    • Analytische Messungen: Strukturaufklärung von makro bis nano, chemische Analytik, Messung/Bewertung von Eigenschaftsprofilen z.B. optisch, magnetisch
Gert Homm
Dr. Gert Homm leitet die Abteilung Bioökonomie am Fraunhofer IWKS.

(3) Im Jahr 2023 sollen CIRCONOMY® Hubs in die Umsetzung gehen: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

  • Schnellere Erprobung/Umsetzung von vielversprechenden Ansätzen durch Vernetzen entsprechend interessierter Partner & Stakeholder
  • Einfachere Konsortialbildung für gemeinsame Anträge in öffentlichen Ausschreibungen
  • Generation bilateraler Projekte mit Industriepartnern
  • Je nach Finanzierungsstruktur des Hubs auch Direkt-Projekte finanziert durch größere Industriekonsortien
  • Innovationen durch Co-Creation mit Industriepartnern (Fraunhofer ist Anbieter und kein einzelnes Institut)
     

(4) Welcher Mehrtwert erwartet Fraunhofer-Partner, die in Circonomy® Hubs mitarbeiten?

  • Unkomplizierte Beratung/Hilfe & Erfahrungsaustausch
  • Gezielte Vernetzung
  • Gemeinsame, schlagkräftigere Projekt-Akquisen mit Mehrwerten für alle Partner