Christian Schütz über zirkuläres Wirtschaften

»Ein CIRCONOMY® Hub bietet ein völlig neues Kooperationsformat«

Vier Fragen an...

Christian Schütz, Fraunhofer LBF, wissenschaftlicher Referent / Projektkoordinator Kunststoffe.

Was bedeutet zirkuläres Wirtschaften? Wie können CIRCONOMY® Hubs dazu beitragen? Wie soll es in Zukunft mit der Initiative weitergehen? Und welchen Mehrwert bringt die Arbeit in CIRCONOMY® Hubs? In der Rubrik »Vier Fragen an...« interviewen wir regelmäßig Beteiligte der CIRCONOMY® Initiative. Heute mit Christian Schütz, Fraunhofer LBF, Wissenschaftlicher Referent / Projektkoordinator Kunststoffe.

(1) Was bedeutet zirkuläres Wirtschaften für Sie?

Zirkuläres Wirtschaften sorgt dafür, dass wir durch die Nutzung von Sekundärrohstoffen autarkere und nachhaltigere Stoffkreisläufe schaffen, die in sozialer, ökologischer und wirtschaftlicher Hinsicht effizienter sind als die bisherige lineare Wertschöpfung.

(2) CIRCONOMY® Hubs sind eine neue Infrastruktur für zirkuläres Wirtschaften. Wie können Sie bzw. wie kann Ihr Institut dazu beitragen?

Das Fraunhofer LBF bringt jahrzehntelange Erfahrung in den Materialwissenschaften in die zirkuläre Wirtschaft mit in die CIRCONOMY® Hubs ein. Unsere Forschung und Entwicklung macht Systeme, Komponenten und Werkstoffe leistungsfähiger, langlebiger und zuverlässiger, während gleichzeitig durch den Einsatz intelligenter Fertigungs-, Auslegungs- und Einsatzszenarien, durch Leichtbaumaterialien sowie durch die Verwendung von Rezyklaten und biobasierten Rohstoffen der CO2-Footprint gesenkt und lineare Stoffströme zu Stoffkreisläufen werden.

(3) Im Jahr 2022 sollen CIRCONOMY® Hubs in die Umsetzung gehen: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Das Fraunhofer LBF freut sich auf eine neue Form der Zusammenarbeit mit neuen und bekannten Partnern aus Industrie und Wirtschaft und besonders auf die Einbeziehung gesellschaftlicher Akteure. Die Aufweitung des Partnerspektrums wird zu einer nicht gekannten Diversität für die Erarbeitung von Lösungsvorschlägen einer der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit erbringen: Die Schaffung einer sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.

(4) Welcher Mehrwert erwartet Fraunhofer-Partner, die in CIRCONOMY® Hubs mitarbeiten?

Ein CIRCONOMY® Hub bietet ein völlig neues Kooperationsformat, das über Netzwerkbildung hinausgeht und auf konkrete Entwicklungen und deren umgehende Umsetzung abzielt. Geographische Grenzen, technologische oder gesellschaftliche Limitierungen bei den beteiligten Partnerinnen und Partnern wird es nicht geben: Die CIRCONOMY® Hubs werden sich jeder Innovation und jedem Partner in Deutschland öffnen, um ihre Ziele schnell und gewinnbringend voranzubringen und die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland zu erhalten. Bei der Kooperation wird es für jeden Partner die Möglichkeit geben, die Ausrichtung eines Hubs mitzugestalten, denn wir wollen in der heutigen Zeit ausgetretene Pfade endlich verlassen.